Nikotinbeutel, sogenannte Pouches sind eine unterschätzte Gefahr für Zähne und Zahnfleisch
Dr. Hiltscher – Zahnarztpraxis München
Nikotinbeutel, auch unter dem englischen Begriff „Pouches“ bekannt, gelten als moderne, rauchfreie Alternative zur Zigarette. Sie sind klein, diskret und in zahlreichen Geschmacksrichtungen wie Minze, Frucht oder Lakritz erhältlich. Insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit. Doch hinter der scheinbar harmlosen Fassade verbirgt sich ein erhebliches Risiko für die Mundgesundheit. Wir erklären es euch.
Auch wenn Nikotinbeutel keinen Tabak enthalten und beim Konsum kein Rauch entsteht, sind sie keineswegs unbedenklich. Das enthaltene Nikotin wird über die empfindliche Mundschleimhaut direkt aufgenommen, meist über einen längeren Zeitraum hinweg, da die Beutel oft bis zu einer Stunde im Mund verbleiben. Diese kontinuierliche Belastung kann zu schweren Schäden an Zahnfleisch und Schleimhäuten führen.
Aus zahnärztlicher Sicht sind vor allem die lokalen Auswirkungen alarmierend. Nikotin verändert das Mikromilieu in der Mundhöhle, stört das Säure-Basen-Gleichgewicht und kann chronische Reizungen hervorrufen. In der Folge drohen Zahnfleischrückgang (Rezessionen), schmerzhafte Entzündungen (Gingivitis, Parodontitis) sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Karies und Schleimhautveränderungen. Studien aus Ländern wie Schweden, wo ähnliche Produkte wie „Snus“ verbreitet sind, zeigen eine auffällige Zunahme solcher Erkrankungen, vor allem bei jungen Männern.
Die hohe Nikotinkonzentration in den Pouches birgt ein starkes Suchtpotenzial, insbesondere für Jugendliche. Die leichte Verfügbarkeit über Online-Plattformen und der attraktive Geschmack erhöhen die Einstiegshürde. Aus gesundheitlicher Sicht sind diese Produkte besonders kritisch zu bewerten, auch wenn sie bislang nicht unter das Tabakerzeugnisgesetz fallen.
Unser Fazit
Nikotinbeutel sind keineswegs eine gesunde Alternative zum Rauchen. Sie schädigen Zähne, Zahnfleisch und die Mundschleimhäute erheblich und das oft schon nach kurzer Anwendungsdauer. Als Zahnarztpraxis in München raten wir dringend vom Gebrauch dieser Produkte ab und stehen Ihnen bei Fragen rund um Mundgesundheit und Prävention gerne beratend zur Seite.
Nikotin Pouches, auch „Pouches“ oder „Nikotinbeutel“ genannt, sind kleine, weiße Beutel, die Nikotin enthalten, jedoch keinen Tabak. Sie werden unter die Oberlippe gelegt, wo das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Dabei entsteht kein Rauch, ein Grund, warum sie als „saubere“ Alternative zum Rauchen gelten. Die Beutel sind meist in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Minze, Frucht oder Lakritz erhältlich und enthalten oft hohe Nikotindosen. Sie wirken schnell und lassen sich diskret konsumieren, was sie vor allem bei Jugendlichen beliebt macht.
In Deutschland ist der Verkauf von Nikotin Pouches nicht erlaubt, da sie als neuartige Lebensmittel gelten, deren gesundheitliche Unbedenklichkeit nicht nachgewiesen ist. Dennoch sind sie über Online-Shops oder aus dem Ausland leicht erhältlich. Trotz fehlendem Tabak sind sie nicht harmlos – sie können Zähne, Zahnfleisch und Schleimhäute schädigen und machen stark abhängig.